Die Holzhändler
C. und P. Eger
am Tempelhofer Ufer 11

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Die Holzhändler hatten ein Spree - Grundstück an der Köpenicker Straße 40/41, das auch als Holzufer bekannt war.

Dort betrieben sie ihre Holzhandlung und natürlich gehörte dazu auch ein Sägewerk auf dem Grundstück.

Das Grundstück wurde 1893 an C. Bolle verkauft, der dort für die Norddeutschen Eiswerke das erste Großkühlhaus Deutschlands errichten ließ.

Am Tempelhofer Ufer 11 ließen sich die Holzhändler Carl und Paul Eger 1881 ein Wohnhaus errichten.

Tempelhofer Ufer 11
Das Wohnhaus der Holzhändler Brüder C. und P. Eger


Grundriss Tempelhofer Ufer 11
Grundriss des Wohngebäudes
für die Holzhändler C.und P.Eger
am Tempelhofer Ufer 11
Das in den beigegebenen Zeichnungen nach Erdgeschoss-Grundriss und Hauptfassade dargestellte Wohnhaus wurde in der Zeit von Ende Juli 1880 bis Ende Dezember 1881 ausgeführt. Dasselbe enthält außer dem Kellergeschoss zwei Geschosse von je 4,45m lichter Höhe, beide ausschließlich für Wohnzwecke der Besitzer bestimmt und abgesehen von zwei im Obergeschoss über der Durchfahrt hinzu tretenden Zimmern ganz gleich disponirt.

   Die Wohn- und Geselschaftsräume liegen nach der Straße zu, während die Schlafräume etc. durch eine zweigeschossige, bedeckte Halle mit Garten verbunden, am Ende des Seitenflügels angeordnet sind.

Die schiefe Richtung der westlichen Grundstücks-Grenze gab Veranlassung zur Anlage eines gedehnten Lichthofes, welcher zur Beleuchtung des Korridors und einiger wesentlicher Nebenräume benutzt werden konnte.

   Das Kellergeschoss enthält, außer Wirthschafts- und Vorrathsgelassen, zwei kleine Wohnungen für Portier und Kutscher, ferner die Anlage einer Luftheizung unter dem Vestibül, endlich ein Kneipzimmer unter der Veranda in direkter Verbindung mit den Weinkellern und dem Garten. -

Waschküche, Roll- und Plättstube sind im Bodenraum untergebracht.

An dem hinter dem Garten sich erweiterenden Hofraum hat ein in Ziegelrohbau und Fachwerk ausgeführtes Stall- und Remisen-Gebäude Platz gefunden.

   Die in einfachen Architekturformen gehaltene Facade ist in westfälischen Zement geputzt und es wurden die dabei verwendeten Stucksachen der Naturfarbe des Materials entsprechend in der Masse gefärbt. Die 2m hohe Plinthe ist in schwedischen Granit, das Hauptgesims massiv in gebrannten Thon, Portal, Fenstersäulen und Dachbalustrade sind in Sandstein hergestellt.

  Der innere Ausbau ist besonders sorgfältig und in gediegendem Material ausgeführt. Unter anderem haben beide Speisesäle sowie das kleine Arbeitszimmer über der Durchfahrt echte Holzdecken in Eichen- und Kiefernholz, sowie reiche in Eichen geschnitzte Wandverkleidungen mit Schränken, Büffets etc. erhalten.

Sämmtliche Thüren der Wohn- und Gesellschaftsräume sind in gebeiztem, theilweise polirtem Nussbaum- bezw. Eichenholz gefertigt. Die sonstige dekorative Ausstattung der Räume ist dem entsprechend.-

Durchfahrt und Treppenhaus haben Wandbekleidungen in echtem Mamor und Mamorstuck; die Haupttreppe selbst besteht aus karrarischem Mamor; Wange, Geländer und Podest-Kandelaber sind in reicher Schmiedearbeit hergestellt.

   Die schon erwähnte, mit ausgiebigen Winter- und Sommer- Ventilations- Vorrichtungen versehene Luftheizung erwärmt die Wohn- und Gesellschaftsräume, Vestibüle und Treppenhaus; gleichzeitig sind die Kamine von Mamor und farbig glasirten Kacheln aufgestellt. Die Schlafzimmer etc. werden mit Kachelöfen beheizt.

   Die Baukosten für das Wohnhaus (excl. Stallgebäude) belaufen sich auf nahezu 300 000 M; es ergiebt dies einen Betrag von rd. 341 M pro qm bebaute Fläche und 21,30 M. pro cbm des räumlichen Inhalts.


Knoblauch und Wex.


Die Firma C.W.Eger spendete 1893 für die Errichtung des „Deutsche Haus" für die Weltausstellung in Chicago (Pdf - Schriftleiter Sarrazin)

Holzhandlung C.W. Eger Köpenicker Straße 40/41
Packetfahrkarte Holzhandlung C.W. Eger, 1890, Köpenicker Straße 40/41


Die Holzhandlung C.W. Eger in der Köpenicker Straße 40/41

Das Holz wurde über die Spree geflösst.
Deshalb war das gesamte Grundstück bis zur Zerstörung des Denkmalensembles 2010 unterkellert.

Ein Bild von 1902 (Stadtmuseum Berlin) belegt, das selbst nach dem Carl Bolle das Grundstück 1893 erwarb und 1896 hier Berlins erstes Großkühlhaus errichtet wurde, der Holzhandel und die Schneidmühle (Sägemühle) weiter betrieben wurden.

Eine Bauzeichnung gibt Commerzienrath Paul Eger als ehemaligen Grundstückseigentümer der Köpenicker Straße 40/41 an.

Die Brüder Carl und Paul Eger hatten auch das Grundstück Tempelhofer Ufer 11 für 300 000 Goldmark erworben, wo sie ebenfalls eine Holzhandlung betrieben und 1881 ein zweistöckiges Wohnhaus unter Leitung von den Architekten Wex und Gustav Knoblauch (1833–1916) errichten liessen.

Von den selben Architekten liessen die Holzhändler auch einen Entwurf für ein Wohnhaus in der Köpenicker Straße 40/41 entwerfen, das aber nicht gebaut wurde.

ab 1893 - Norddeutsche Eiswerke - Kühlhhaus und Eisfabrik


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